Direkt zum Inhalt

VEREINT
Bild: pichit/Shutterstock.com
Arbeitswelt Karriere

ZusammenspielMit Mentoring Diversity fördern

Es gibt eine Vielzahl von klassischen Mentoring-Programmen. Ihre Gemeinsamkeit liegt darin, dass eine erfahrene Mentorin eine Mentee bei ihrer Entwicklung unterstützt.

Dabei nutzt die Mentorin ihre Lebens- und Berufserfahrung und wendet manchmal auch Coaching-Methoden an. Je nach Mentoring-Programm ist das Ziel, die Mentee etwa bei der Studien- oder Berufswahl oder während der beruflichen Laufbahn zu unterstützen. 

Heute gibt es viele Mentoring-Programme, die speziell auf die Förderung von Frauen ausgelegt sind. In diesem Fall sind die Mentees immer weiblich. Je nach Programm können nur Mentorinnen oder auch zusätzlich Mentoren zur Verfügung gestellt werden. 

Wir bieten hier das Programm VDI-WoMentorING an: Für die Tandems geht es darum, zu Beginn des Programms vereinbarte Ziele zu erreichen. Darüber hinaus soll VDI-WoMentorING öffentlichkeitswirksam sein und die Begeisterung für MINT-Berufe wecken respektive Ingenieurinnen sichtbarer machen.

Wie hilft Mentoring bei der Förderung der Diversität?

  • Selbstverständlich lernt nicht nur der Mentee in dieser Coaching-Beziehung. Auch die Mentorin erhält Einblicke in die Herausforderungen und Wünsche des Mentees. Auf diese Weise wird die Mentorin zum Beispiel bezüglich Diversität oder Unconscious Bias sensibilisiert.
     
  •  Studentinnen der MINT-Fächern müssen teilweise ihre Studienwahl innerhalb ihrer Familien rechtfertigen. Es kommt deshalb vor, dass Studentinnen nach intensivem Familienkontakt, etwa in den Semesterferien oder zu Weihnachten Zweifel an ihrem Studium entwickeln und deshalb abbrechen. Eine gute Mentorin kann in solchen Fällen eine gute GesprächspartnerIn sein und die Studentin entsprechend unterstützen. 

Warum sollten Unternehmen MentorInnen stellen?

  • Unterstützen Firmen externe Mentoring-Programme, so lässt sich durch die Mentorinnen frühzeitig Kontakt zum potenziellen Nachwuchs knüpfen..
     
  • Die Mentorinnen stellen auch Role-Models dar. Das können Unternehmen mitunter für die Öffentlichkeitsarbeit zu ihren Diversity-Maßnahmen nutzen.

Wer kann Mentoring-Programme anbieten?

  • Bei großen Firmen ist es sinnvoll, wenn diese direkt vom Unternehmen angeboten werden.
     
  • Häufig gibt es Angebote an Hochschulen, bei denen sich Alumnae und Alumni oder auch Studierende höherer Semester engagieren.
     
  • KMUs können externe Programme wie VDI-WoMentorING nutzen. Eine entsprechende Freistellung ihrer Mitarbeiterinnen für die Tätigkeit als Mentorinnen sollte überlegt werden.

Risiken und Nebenwirkungen

  • Insbesondere bei der Nutzung von Mentoring-Programmen als eine Maßnahme für die Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen ist zu bedenken, dass die Mentorinnen die Erfahrungen aus dem Unternehmen in die Gespräche mit einfließen lassen. Sollten zum Beispiel Mitarbeiterinnen vermehrt negative Erfahrungen unter anderem mit Gleichstellungsthemen in der Firma gemacht haben, so werden sie diese sicherlich auch der Mentee erzählen.
     
  • Bei Firmen-internen Mentoring-Programmen, an denen Mentoren und Mentorinnen vielleicht nur bedingt freiwillig teilnehmen, ist die Mentoren-Auswahl wichtig. Erfahrungsberichte von Frauen, die durch ihre Mentoren nicht zielorientiert betreut werden, weil diese an einem veralteten Rollenbild festhalten, sind kontraproduktiv – leider jedoch auch Realität.

Unsere Autorin

Dr.-Ing. Verena Schmidt, Sprecherin FIB-Netzwerk Nürnberg

Kommentare

Bisher hat noch kein Besucher einen Kommentar hinterlassen.

Diskutieren Sie mit uns *Pflichtfelder