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Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Elektroauto. Doch der Ausbau der Ladeinfrastruktur geht im Vergleich zu den Neuzulassungen nur langsam voran – umso weniger verwunderlich, dass Verbraucher verunsichert sind. Darüber hinaus kommen einige Fragen auf, wenn man überlegt, auf seinem Grundstück einen Ladepunkt zu errichten. Aus diesem Grund hat die VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik vor kurzem die Publikation „Hinweise und Planungshilfen zum Kaufen und Laden von Elektroautos“ veröffentlicht.
Erst einmal überlegen
Verbrauchertipp 1
Der erste Weg zur Entscheidungsfindung: über einen längeren Zeitraum ein Fahrtenbuch führen, um daraus die durchschnittliche Fahrstrecke zu errechnen, die man tagtäglich zurücklegt. So stellt man schnell fest, dass das Reichweitenproblem oftmals gar nicht existiert.
Verbrauchertipp 2
Klären, wo das E-Auto aufgeladen werden soll: Gehört einem das Grundstück allein, so kann man ohne Weiteres einen Ladepunkt installieren. Im Fall einer Eigentumsgemeinschaft muss man mit allen Eigentümern sprechen, also seine Pläne offenlegen. Bestenfalls schließen sich andere Eigentümer an. Die Folge wäre, dass bestimmte Kosten niedriger ausfallen.
Verbrauchertipp 3
Den Energiebedarf ermitteln: Abzuschätzen, wie hoch der Strombedarf durch das Laden des E-Autos ausfällt, hilft, die monatlichen Abschlagszahlungen beim Stromanbieter entsprechend anzupassen.
Experten hinzuziehen
Verbrauchertipp 4
Hat man sich für ein Fahrzeug entschieden, sollte ein Experte für Elektroinstallationen hinzugezogen werden. Es gibt zudem Fachbetriebe, die sich auf den Einbau von Wallboxen und Ladestationen spezialisiert haben. Mit den Fachleuten lassen sich dann alle wichtigen Punkte wie Einbau, Betrieb und Genehmigungen klären.
Verbrauchertipp 5
Was benötige ich für das Laden meines Elektroautos zuhause? Nicht viel: ein Typ-2-Ladekabel und eine Wallbox.
Verbrauchertipp 6
Die typische, maximale Ladeleistung mit Wechselstrom liegt zwischen vier und 22 Kilowatt. Je nach Fahrzeugmodell liegt der Reichweitengewinn nach einer Stunde Laden zwischen 20 und 80 Kilometern. Die meisten Fahrzeuge können mit elf Kilowatt Wechselstrom geladen werden. Je nach Batteriegröße ist damit nach sechs Stunden Ladevorgang die Batterie geladen. Sollte jedoch fahrzeugseitig die Ladeleistung der Batterie begrenzt sein, nützt eine höhere Ladeleistung seitens der Wallbox oder der Ladesäule nichts.
Die Ladeleistung kennen
Verbrauchertipp 7
Typische Ladeleistungen mit Gleichstrom liegen bei 50 bis 200 Kilowatt. Je nach Fahrzeugtyp sind nach 15 Minuten circa 100 bis 150 Kilometer Reichweite möglich, geht man von einer Ladeleistung von 150 Kilowatt aus. Auch die Umgebungstemperatur hat einen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit der Batterie. Ferner ist es beim Laden mit Gleichstrom nützlich, zu wissen, dass die Ladeleistung mit steigendem Ladezustand der Batterie deutlich abfällt. Das bedeutet, dass Fahrzeuge mit kleinen Batterien sehr hohe Ladeleistungen nicht nutzen können.
Verbrauchertipp 8
Ladestationen können grundsätzlich auf zwei verschiedene Weisen aufgebaut sein:
- Der Ladepunkt ist mit einem oder mehreren Ladekabeln unterschiedlicher Steckertypen ausgerüstet, und man kann ohne eigenes Kabel an Bord sein Fahrzeug laden.
- Der Ladepunkt ist ohne Ladekabel ausgerüstet, und man muss sein eigenes Kabel mitbringen.
Auch diese Unterscheidung kann im Navigationsgerät, auf den Webseiten oder den Apps als Kriterium zur Anfahrt der Station bedeutend sein, je nachdem ob man ein eigenes Kabel mit sich führt oder nicht.
Bloß keine Angst! So schnell bleibt man nicht mit dem Wagen liegen.
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