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VDI-Experte Simon Jäckel kennt die Antwort: „Ein Gewitter ist ein faszinierendes Naturspektakel. Es kündigt sich bereits aus der Ferne mit großen dunklen Wolken sowie Blitz und Donner an. Geraten wir in ein Gewitter bekommen wir bei starkem Regen, stürmischem Wind, grellen Blitzen und lautem Donner schnell das Gefühl, uns besser einen sicheren Platz zu suchen. Beobachten wir das Spektakel, fällt uns auf, dass man nach dem Blitz noch die Sekunden zählen kann, bis man den Donner hört. Aber warum ist das so?
Als Blitz entlädt die Gewitterwolke die in ihr entstandene elektrische Ladung (wie es dazu kommt ist kompliziert und wenig weihnachtlich, daher ersparen wir uns die weitere Erklärung). Ein Blitz ist üblicherweise zwischen einem und drei Kilometer lang und ist bis zu 3.000-mal so stark wie der Elektrozaun des T-Rex-Geheges im Film Jurassic Park – und dieser Zaun war schon 40-mal stärker als eine normale Steckdose.
Schockwelle wird erzeugt
Diese Entladung erzeugt eine Schockwelle, die wir als Donner hören können, und vergleichbar mit dem Überschallknall eines Düsenflugzeuges ist. Schall breitet sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 350 Metern in der Sekunde aus. Zählt man vom Zeitpunkt des Blitzes also zum Beispiel drei Sekunden bis man den Donner hört, war der Blitz etwas mehr als einen Kilometer entfernt. Die Antwort auf die Frage, warum wir den Donner erst nach dem Blitz hören, ist also die Schallgeschwindigkeit: Je näher das Gewitter ist, umso kürzer ist die Strecke vom Blitz zu unseren Ohren.
Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst ergänzt: „Bei einem Blitz fließt kurzzeitig eine Stromstärke von bis zu 400.000 Ampere. Die Luft im Blitzkanal erhitzt sich innerhalb von Sekundenbruchteilen auf rund 30.000 Grad Celsius, wodurch sie sich explosionsartig ausdehnt. Das dabei sichtbare gleißend helle Licht breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus, so dass man es auch in größeren Entfernungen sofort sehen kann. Eine akustische Schock- und damit Schallwelle breitet sich kugelförmig aus: der Donner. Diese Schallwelle breitet sich in der Atmosphäre mit der Schallgeschwindigkeit von 330 Metern pro Sekunde aus. So bedeutet zum Beispiel eine Wartezeit zwischen Blitz und Donner von drei Sekunden, dass der Einschlag einen Kilometer vom Beobachtungsstandort entfernt stattfand.“
Über #vdiww
„VDI Wissenswertes Wissen“ (#vdiww) ist ein neues Themenformat des VDI. Darin geht es um alltägliche Themen, die uns interessieren und beschäftigen. Mit #vdiww schafft der VDI Abhilfe und beantwortet gemeinsam mit seinen Partnern Fragen des täglichen Lebens.
Gut zu wissen: Die Gewitter-Gefahr ist erst vorbei, wenn man eine halbe Stunde lang keinen Donner mehr wahrgenommen hat.
Kommentare
Inzwischen hat 1 Leser einen Kommentar hinterlassen.Das beeindruckenste Gewitter, das ich bisher erlebte, war direkt bei mit zu Hause vor der Tür, in Paderborn.
Ich meine es war sogar dieses Jahr als es so stürmte, da hat sich hier etwas zusammengebraut, dass der ganze Nachthimmel taghell ausgeleuchtet wurde. Die Blitze waren gefühlt sekundenlang am Himmel zu sehen.
Ein herrliches Naturschauspiel!
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