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Der Gedanke, dass es sich hierbei um einen wertvollen Dünger handelt, liegt nahe. So ist von ehemaligen Waldbrandgebieten bekannt, dass dort Jungpflanzen aufgrund der in der Asche enthaltenen Mineralien ideale Voraussetzungen finden. Doch Vorsicht! Diese Erkenntnis lässt sich nicht uneingeschränkt auf den heimischen Garten übertragen. Unter anderem wegen des hohen Anteils an Calciumoxid, auch als Branntkalk bekannt, ist der Umgang mit der Asche kritisch.
Lässt man seinen Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen, wie beispielsweise Elsbeere, Heidelbeere oder Stechpalme, Asche als vermeintlichen Dünger zukommen, so kann es durchaus passieren, dass diese ihr zartes grünes Leben aushauchen. Und das muss ja nicht sein.
Als Pflanzendünger unbrauchbar
Doch nicht nur die alkalischen Bestandteile der Asche machen sie als Pflanzendünger unbrauchbar. Die Experten des Umweltbundesamts weisen darauf hin, dass durch Ausbringung von Asche in den heimischen Garten Schwermetalle im Boden angereichert werden können. Insbesondere Chrom findet sich in Holzasche in vergleichsweise hoher Konzentration wieder. Und das betrifft nur naturbelassenes Holz.
Sollte man behandeltes Holz verbrennen – wovon wir bei unseren Lesern nicht ausgehen –, so ist noch mit deutlich mehr Schadstoffen, zum Beispiel chlororganische Verbindungen, zu rechnen. Ebenso können Schadstoffe entstehen, wenn aufgrund schlechter Luftzufuhr die Verbrennung unvollständig ist.
Die rechtliche Seite sollte man bei den Betrachtungen nicht vernachlässigen:
Nach Paragraf drei des Kreislaufwirtschaftsgesetzes handelt es sich bei Holzaschen um Abfälle, da beim Betrieb eines Kaminofens in der Regel die Erzeugung von Wärme im Vordergrund steht – und nicht die Herstellung von Asche. Und Abfälle sind einer ordentlichen Entsorgungseinrichtung zuzuführen. Der heimische Garten zählt üblicherweise nicht dazu.
Vorsicht bei Kunststoff-Mülltonnen
Die in Versalien gehaltene Aufschrift „Bitte keine heiße Asche einfüllen“, die heute nur noch selten auf Mülltonnen zu finden ist, hat übrigens ihren Ursprung in der Einführung der Kunststoff-Mülltonnen. In der Zeit der Kohleöfen waren die Deutschen daran gewöhnt, die noch heiße Asche in die Mülltonne zu schütten, was den metallischen Tonnen nicht schadete.
Das Ganze hat sich mit Einführung der Kunststoffbehälter geändert. Diese sind zwar leichter zu händeln, aber nicht für hohe Temperaturen ausgelegt. Darum muss die Asche erst erkalten, bevor wir Verbraucher sie über die Restmülltonne entsorgen können. Mit dem Umstieg auf Öl und Gas wurde die Beschriftung überflüssig. Nun bleibt abzuwarten, ob sie wieder eingeführt werden muss.
Kommentare
Inzwischen haben 6 Leser einen Kommentar hinterlassen.Diese Aufschrift gab es natürlich auch schon auf Metalltonnen; auch dort wollte man keinen kokelnden Abfall haben.
Hallo Herr Franke, die Dosis macht in diesem Fall das Gift. Denn ubiquitäres Chrom reichert sich im Holz der Bäume an und verbleibt in der Asche. Man sollte sich auf jeden Fall darüber Gedanken machen, welchen Weg das Niederschlagswasser geht, das mit der Asche in Kontakt tritt. Vom rechtlichen Standpunkt aus gesehen gehört die Asche aber in den Restmüll. Freundliche Grüße vom VDI-Team
Es kommt sicher auf den Einzelfall und noch mehr auf die Menge der Asche an, die ausgebracht wird ... Mir ist die Verwendung der Asche als Streugut bei bzw. gegen Glatteis bekannt. Spricht etwas gegen diese Nutzung im Vergleich zum Streusalz?
Grundsätzlich: Ich kenne heiße Glut. Aber keine heiße Asche. Asche ist das Produkt, was NACH der Verbrennung entsteht. Wir düngen das Gemüse regelmäßig mit Asche. Als wir das noch nicht machten, wuchs das Gemüse lange nicht so schnell. Die Weinreben vertragen es anscheinend auch. Theoretische Wissenschaft unterscheidet sich eben von der Angewandten ... Theoretisch ist CO2 am Klimawandel schuld. Praktisch erkennen wir in 200 Jahren, dass es idiotisch ist, Wasser der Natur vorzuenthalten (Abfüllung in Flaschen, Speicherung in Zisternen, Regentonnen, Stauen, Oberflächenverkleinerung, vom Wasserhahn direkt in die Kanalisation usw.). Wasser ist im übrigen seit Millionen von Jahren in gewisser Menge auf der Erde vorhanden. Bis jetzt ist noch nichts aus der Atmosphäre "verschwunden". Wasser in Kombi mit Wäldern und Wiesen fungieren als Klimaanlage - in der Luft gebundene Wassertröpfchen ebenso. Diese verhindern noch zusätzlich die direkte Sonneneinstrahlung (Streuung).
Wir "schützen" unser Wasser vor dem Verdunsten wo es geht. BTW: Asche darf nur deshalb nicht in die Tonne, weil man damit kein Geld machen kann. Stichwort Biogasanlage. Alles andere sind billige Ausreden! Mindert die Qualität der Biomasse. PS: Wer mir tatsächlich heiße Asche präsentiert, wird automatisch von mir als Hexer betitelt.
Bei nüchterner Bewertung des obigen Beitrags ist ernsthaft zu überlegen, ob die Holzasche als giftiger Sondermüll zu behandeln ist. Zumindest muss bei der regelmäßigen Prüfung der Feuerstätte durch den Kaminkehrer eine Ascheprobe und eine Rußprobe aus dem Kamin genommen und auf Schadstoffe untersucht werden. Brennholz enthält Beimengungen in wechselnden Anteilen von Arsen, Cadmium, Chrom, Kupfer, Blei, Quecksilber, Nickel und Zink. Diese Bestandteile finden sich in Asche und Rauch, also in der Umwelt wieder.
Wenn man weiß, dass Kunststoffe auch brennbar sind (nicht nur leicht zu handhabbaren), wird man sich wohl hüten dort heiße oder sogar noch glühende Asche einzufüllen.
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