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Welch ein Gefühl: Jedes Mal, wenn ich den gelben Sack zur Tonne bringe, würde ich am liebsten im Erdboden versinken – ja, genau: Sooooo viel Verpackungsmüll. Muss dieser Wahnsinn eigentlich sein?! Und weitaus wichtiger: Was können wir dagegen tun?

Im Supermarkt nimmt das Unheil seinen Lauf. Da landet neben Äpfeln, Birnen, Cocktailtomaten, Toastbrot, literweise Milch, der eine oder andere Joghurt, ein Camembert, ein junger Gouda, Biofleisch, drei Pizzen und etlichen anderen Nahrungsmitteln eine unheimlich große Menge an Plastikverpackungen im Einkaufswagen. Das Fatale an der Sache: Daran hat man sich irgendwie längst so sehr gewöhnt, dass es einem gar nicht mehr auffällt.

Tatsächlich erwirbt man bei jedem Einkauf eine ungeheure Menge an Verpackungsmüll. Bei manchen Nahrungsmitteln ist es nachvollziehbar, weshalb sie so gut verpackt sind; bei manchen jedoch stellt sich mir unweigerlich die Frage, ob das wirklich sein muss. Ich meine vor allem solche Fälle, bei denen man den Eindruck bekommt, der Hersteller wolle Luft verkaufen. Und gerade bei etlichen Süßigkeiten stellt sich mir die Frage, ob alles so großzügig, ja doppelt und dreifach verpackt sein muss.

Eine ungeheure Menge an Verpackungsmüll

Meine Antwort heißt Nein. Denn wenn ich anfange, mir den Kopf zu zerbrechen, dann stimmt sehr wahrscheinlich etwas nicht. Also: Was kaufe ich hier eigentlich? Kann das denn nicht etwas kleiner ausfallen? Na sicher, denke ich. Denn hier und da bin ich fest davon überzeugt, die Verpackung könnte durchaus kleiner ausfallen. Oft sind sogar bestimmt 20 Prozent und mehr drin. Aber nein, wir Kunden werden für dumm verkauft – sind wir allerdings nicht.

Bringen wir es mal auf den Punkt: Die Menschheit befindet sich mitten in einer Plastikkrise. Von Krise spreche ich, weil wir es nicht mehr im Griff haben: Nicht gerade selten landet Verpackungsmüll dort, wo er nicht hingehört – sei es am Straßenrand, unter einem Baum im Park, an einer Uferböschung oder am Strand. Sammelt also niemand den Müll auf, so gelangen Kunststoffteile mitunter in Flüsse oder Seen. Damit schaden wir unserer Umwelt. Letztlich hat es sogar negative Auswirkungen auf unsere eigene Gesundheit.

Was kann man tun?

Nun, Bewusstsein ist die eine Seite der Medaille, Handeln die andere. Daher: Was kann man tun? Hat man zum Beispiel einen Balkon oder sogar einen Garten, dann ist es sicherlich einfacher. Denn dann kann man neben etlichen Kräutern selbst Erdbeeren, Tomaten, Salat und andere Leckereien anpflanzen. Dadurch lässt sich bereits eine ganze Menge Verpackungsmüll vermeiden. Ich finde, jeder Einzelne sollte sich darüber Gedanken machen und nach Lösungen suchen.

Achtet man im Supermarkt darauf, dass nur solche Produkte im Einkaufswagen landen, die nicht verpackt sind, so geht man mit recht wenig Sachen hinaus. Man würde beispielsweise ohne Milch nachhause kommen. Die kann man aber genauso direkt beim Bauern holen oder in Flaschen kaufen. Bei Säften und anderen Getränken sollte man auch auf solche in Kartonverpackungen verzichten. Zudem muss man loses Obst und Gemüse nicht unbedingt in eine Plastiktüte packen – es lässt sich ja zuhause abwaschen. Haushaltsmittel wie Seife, Spül- und Waschmittel sind auch in Nachfüllpacks erhältlich. So lässt sich allerhand Plastikmüll vermeiden, wenn man auf eine komplett neue Verpackung verzichtet.

Nun, es gilt in allen Fällen: einfach überlegen und nach Alternativen schauen. Davon gibt es glücklicherweise einige. Also Augen auf!

Hinweis

Der VDI setzt sich für das System einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft ein. 

Verpackungsmüll löst sich nicht in Luft auf. Deswegen pflanzen wir zuhause Obst und Gemüse an, um weniger verpackte Dinge zu kaufen. Allerdings ist das noch viel zu wenig … Doch wenn jeder Einzelne etwas im Rahmen seiner Möglichkeiten tut, ist das doch auch besser als nix, oder etwa nicht?

Autor: Frank Magdans, Referent Kommunikation

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