Der eine oder die andere kennt das vielleicht: Endlich im Urlaubsland angekommen und voller Vorfreude sinkt der Kopf am Abend ins Kissen. Doch zum ersehnten Schlaf kommt es nicht, da irgendetwas tierisch brummt … – ja, das kann einen schon mal wahnsinnig machen. Und Lärm kann sogar richtig krank machen.

Doch inwiefern macht Lärm tatsächlich krank?

Wir haben mal recherchiert.

Zunächst sind wir auf eine Studie aufmerksam geworden, die die Weltgesundheitsorganisation, die WHO, in Auftrag gegeben hat: Die Untersuchung fand im Forschungsverbund „Lärm & Gesundheit“ statt. Das Ergebnis besagt, dass jene Menschen, die unter Schlafstörungen infolge von Lärmbelästigungen leiden, ein höheres Risiko haben, ernsthaft zu erkranken. Denn Lärm stresst so sehr das autonome Nervensystem und das hormonelle System, dass sich dadurch zum Beispiel Blutdruck und Herzfrequenz ändern. Unser Körper schüttet also vermehrt Stresshormone aus. Und jeder weiß: Das kann nicht gut sein.

Tatsächlich sind wir permanent von Geräuschen umgeben. Die heutige Welt ist schließlich alles andere, nur eben nicht leise. Tag und Nacht prasseln Geräusche auf uns ein. Das bedroht unser Gehör. Und dieser Umstand macht uns sogar krank. Da verwundert es wenig, dass manche Leute in der S- oder U-Bahn nicht nur gestresst wirken, sondern manchmal auch ganz schön ausfallend gegeüber ihren Mitmenschen sein können. Und Jugendliche sieht man kaum noch ohne Kopfhörer herumlaufen. Aber das hat sogar seinen guten Grund.

Inzwischen bieten Hersteller von Kopfhörern unter anderem Geräte an, die mit der Funktion noise cancelling daherkommen, also die Umgebungsgeräusche dahingehend filtern, dass man sie kaum noch wahrnimmt. Wer solche Kopfhörer schon einmal getragen hat, wird schnell feststellen, welch ein komfortables Gefühl diese Technik hervorruft. Man kann wirklich abschalten. Denn das Drumherum verschwindet auf wundersame Weise. Dennoch: Wahrscheinlich kann sich nicht jeder einen Kopfhörer dieser Preisklasse gönnen.

Mit Technik lassen sich Schallwellen blockieren. Jeder weiß, dass Gebäudetechniker seit Jahren mit Lärmschutzfenstern dem Lärm entgegenwirken. Darüber hinaus arbeiten und forschen Firmen an dem Ansatz, denjenigen Schallwellen, die Lärm erzeugen, solche Schallwellen entgegenzusetzen, die auf der gleichen Frequenz liegen. Diese Technik nennt sich Gegenschall. Das Prinzip beschäftigt pfiffige Köpfe bereits seit 2014. Der österreichische Industrie-Designer Rudolf Stefanich hat unterdessen ein Konzeptgerät kreiert, mit dem es einem möglich ist, bestimmte Geräusche innerhalb des Raumes herauszufiltern: „Sono“ verwandelt sozusagen jedes Fenster in ein aktives Geräuschunterdrückungssystem.

Kennt vielleicht noch jemand einen technischen Ansatz, der vor Lärm schützt?